Der Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG wird nach den Regeln des deutschen Handelsgesetzbuchs (HGB) aufgestellt.

Die Koenig & Bauer AG betreibt als Holding-Gesellschaft auch operative Geschäfte und erbringt zentrale und strategische Funktionen für den Konzern. Zu den Zentralfunktionen für die Koenig & Bauer-Gruppe zählen Compliance/Revision, Controlling, Corporate Development, Innovationsförderung, Investor Relations, Corporate Responsibility, Accounting, Einkauf, IT, Konzernrechnungswesen, Patent- und Lizenzwesen, Personal, Recht und Versicherungen, Steuern, zentrales Marketing/Corporate Communications. Weiter stellt die Koenig & Bauer AG IT-Hardware und das Rechenzentrum für Konzernaufgaben zur Verfügung und vergibt Lizenz- und Markenrechte an Tochtergesellschaften. Die Anzahl der Mitarbeiter:innen am Abschlussstichtag, dem 31. Dezember 2023, ohne Auszubildende betrug 479 (Vj.: 423).

Neben den an die Konzerngesellschaften verrechneten Dienstleistungen und den Entgelten für die Nutzung der Lizenz- und Markenrechte hängt die wirtschaftliche Entwicklung der Koenig & Bauer AG von den Dividendenausschüttungen bzw. Ergebnisabführungen der Tochtergesellschaften und damit von deren Geschäftsverläufen ab. Die direkten und indirekten Beteiligungen der Koenig & Bauer AG werden in einer Übersicht im Anhang dargestellt. Die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen der Koenig & Bauer AG entsprechen im Wesentlichen denen des Konzerns und werden im Wirtschaftsbericht ausführlich beschrieben.

Ertragslage

Die Umsatzerlöse lagen mit 112,0 Mio. € leicht über dem Vorjahreswert von 98,9 Mio. €. Sie resultieren im Wesentlichen aus den Verrechnungen der von der Koenig & Bauer AG für die operativen Konzerngesellschaften erbrachten Shared-Service-Dienstleistungen und aus den Entgelten für die Nutzung der Lizenz- und Markenrechte sowie der Grundstücke und Gebäude. Trotz der reduzierten Bruttomarge  erhöht sich aufgrund der gestiegenen Umsatzerlöse das Bruttoergebnis um 1,3 Mio. € auf 29,9 Mio. €. Im Jahresvergleich erhöhten sich die Herstellungskosten des Umsatzes um 11,8 Mio. € auf -82,1 Mio. € (Vj.: -70,3 Mio. €). Die Bruttomarge reduzierte sich damit auf 26,7 % nach 28,9 % im Vorjahr. Die allgemeinen Verwaltungskosten erhöhten sich im Wesentlichen aus Konzernleitungs- sowie -abrechnungsfunktionen um 15,1 Mio. € auf 43,1 Mio. € (Vj.: 28,0 Mio. €). Die sonstigen betrieblichen Erträge in Höhe von 6,0 Mio. € (Vj.: 2,3 Mio. €) sind im Wesentlichen durch die Auflösung von Rückstellungen geprägt. Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen in Höhe von 1,9 Mio. € (Vj.: 11,5 Mio. €) resultieren aus Aufwendungen aus Pauschalwertberichtigung auf Forderungen gegen nicht konsolidierte Unternehmen und Dritte. Per Saldo ergab sich somit ein Betriebsergebnis von -9,0 Mio. € nach -8,5 Mio. € im Vorjahr.

Das Beteiligungsergebnis setzt sich aus der Vereinnahmung von Dividendenausschüttungen (2023: 16,9 Mio. €; 2022: 6,1 Mio. €), Erträgen aus Gewinnabführungsverträgen (2023: 38,2 Mio. €; 2022: 16,8 Mio. €), Abschreibungen auf Finanzanlagen (2023: -17,9 Mio. €; 2022: -10,6 Mio. €) und Zuschreibungen auf Finanzanlagen (2023: 1,3 Mio. €; 2022: 7,9 Mio. €) sowie Aufwendungen aus Verlustübernahmen (2023: -7,5 Mio. €; 2022: -2,4 Mio. €) von Tochtergesellschaften zusammen. Es erhöhte sich um 13,3 Mio. € zum 31. Dezember 2023 auf 31,1 Mio. € (Vj.: 17,8 Mio. €).

Das Finanzergebnis lag im Wesentlichen aufgrund der gestiegenen Erträge aus Gewinnabführungsverträgen und Zinsen bei 14,2 Mio. € (Vj.: 11,3 Mio. €). Das Zinsergebnis reduzierte sich zum 31. Dezember 2023 auf -16,9 Mio. € (Vj.: -6,5 Mio. €). Die Steuern vom Einkommen und vom Ertrag lagen bei 0,6 Mio. € (Vj.: -0,1 Mio. €). Per Saldo ergibt sich ein Jahresüberschuss von 5,8 Mio. € (Vj.: 2,6 Mio. €). Zuzüglich dem Gewinnvortrag von 1,3 Mio. € und durch die Einstellung von 4,2 Mio. € in andere Gewinnrücklagen, liegt der Bilanzgewinn bei 2,9 Mio. €. 

Der Vorstand und Aufsichtsrat beschließen, in Übereinstimmung mit § 58 Aktiengesetz 4,2 Mio. € in die anderen Gewinnrücklagen einzustellen. Der Vorstand schlägt vor, mit Zustimmung des Aufsichtsrats, den Bilanzgewinn von 2,9 Mio. € in die Gewinnrücklagen einzustellen.

Vermögens- und Finanzlage

Zum 31. Dezember 2023 erhöhte sich die Bilanzsumme der Koenig & Bauer AG auf 761,7 Mio. € gegenüber 741,2 Mio. € zum Vorjahreszeitpunkt. Das Anlagevermögen reduzierte sich in Summe um 17,3 Mio. € auf 532,1 Mio. € (31. Dezember 2022: 549,4 Mio. €). Der Rückgang resultiert im Wesentlichen aus den Impairmentbuchungen sowie aus planmäßigen Abschreibungen. Zum Bilanzstichtag lagen die Finanzanlagen bei 407,4 Mio. € nach 423,3 Mio. € im Vorjahr. Der Erhöhung der immateriellen Vermögensgegenstände von 53,8 Mio. € auf 56,1 Mio. € , i. W. durch Anzahlungen auf immateriellen Vermögensgegenständen, steht ein Rückgang bei den Sachanlagen von 72,4 Mio. € auf 68,6 Mio. € aufgrund planmäßiger Abschreibungen und Anlageabgängen gegenüber. Zum Anstieg des Umlaufvermögens von 189,3 Mio. € auf 227,0 Mio. € hat vor allem der Anstieg der Forderungen gegen verbundene Unternehmen geführt. Sie beinhalten die Forderungen aus Darlehen gegen verbundene Unternehmen in Höhe von 47,6 Mio. € (31. Dezember 2022: 25,0 Mio. €), die Forderungen aus der Verrechnung von Zahlungsströmen in Höhe von 96,5 Mio. € (31. Dezember 2022: 58,5 Mio. €) sowie die Forderungen aus Lieferungen und Leistung von 14,9 Mio. € (31. Dezember 2022: 19,1 Mio. €). Zudem sind die Forderungen gegen Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis besteht von 13,6 Mio. € auf 20,8 Mio. € angestiegen. Der Kassenbestand und die Guthaben bei Kreditinstituten ist von 64,2 Mio. € auf 45,1 Mio. € gefallen.

Zum Geschäftsjahresende 2023 belief sich das Eigenkapital auf 314,9 Mio. € (31. Dezember 2022: 309,1 Mio. €). In Relation zur höheren Bilanzsumme lag die Eigenkapitalquote bei 41,3 % (31. Dezember 2022: 41,7 %). Die Rückstellungen sind von 110,5 Mio. € im Vorjahr auf 107,6 Mio. € leicht gesunken. Sowohl die Steuerrückstellungen mit 0,1 Mio. € als auch die sonstigen Rückstellungen mit 29,3 Mio. € waren rückläufig. Gegenläufig erhöhten sich die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche Verpflichtungen leicht auf 78,2 Mio. €. In Summe erhöhten sich die Verbindlichkeiten von 320,7 Mio. € auf 338,5 Mio. € zum 31. Dezember 2023. Die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten erhöhten sich hauptsächlich aufgrund der Inanspruchnahme des Konsortialkredits von 186,2 Mio. € auf 235,4 Mio. €. Auch die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen erhöhten sich im Jahresvergleich, wohingegen die sonstigen Verbindlichkeiten sich im Jahresvergleich verringerten. Die Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen Unternehmen reduzierten sich von 125,9 Mio. € auf 94,9 Mio. €.

Risikobericht

Die Koenig & Bauer AG ist an den Risiken ihrer Tochtergesellschaften beteiligt, der Grad der Partizipation hängt von der jeweiligen Beteiligungsquote ab. Für weitere Informationen wird auf den Risikobericht des Konzerns auf den Seiten 35ff. verwiesen. Zudem können Belastungen aus den Haftungsverhältnissen entstehen, die zwischen der Koenig & Bauer AG und ihren Tochtergesellschaften existieren.

Prognose

Die zukünftige wirtschaftliche Entwicklung der Koenig & Bauer AG ist eng an die weitere operative Performance des Konzerns gekoppelt. Über unsere Perspektiven und Planungen für das operative Geschäft informiert der Chancenbericht auf den Seiten 45f. und der Prognosebericht auf den Seiten 48f.

Für die Koenig & Bauer AG als Einzelgesellschaft spielen finanzielle und nichtfinanziellen Leistungsindikatoren und somit auch deren Prognose im Sinne von DRS 20 eine untergeordnete Rolle. Die Einhaltung der gesellschaftsrechtlichen Anforderungen bleibt jedoch davon unberührt.