Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,

neben der nachhaltigen Absicherung und Steigerung der Ertrags- und Finanzkraft des Konzerns waren dessen strategische Weiterentwicklung hinsichtlich Digitalisierung, Modularisierung und Internationalisierung die Fokusthemen des Aufsichtsrats. Das Geschäftsjahr 2023 stand erneut unter dem Einfluss geopolitischer Krisen sowie herausfordernder wirtschaftlicher Rahmenbedingungen durch Inflation, Zinsanstieg, einem schwachen Wirtschaftswachstum in wichtigen Absatzmärkten und hohen Unsicherheiten. Verschiedene Umfeldbedingungen wie eine temporäre Investitionszurückhaltung bei Neumaschinen und verzögerte Bestellabschlüsse in einigen Geschäftsfeldern sowie eine hohe Dynamik bei der Markteinführung von Zukunftsprodukten und neue digitale Geschäftsmodelle beeinträchtigten die Zielerreichung im Berichtsjahr. Jedoch stabilisierte das außerordentlich breite, auf Wachstums- und stabile Nischenmärkte ausgelegte Produktportfolio die Geschäftsentwicklung und das Servicegeschäft erwies sich erneut als verlässliche Ertragssäule.

Neben der Diskussion von Markttrends und Wachstumsfeldern befasste sich der Aufsichtsrat eingehend mit der Geschäfts- und Ergebnisentwicklung sowie der Finanzlage der Koenig & Bauer AG und des Konzerns sowie der Situation bei wichtigen Tochtergesellschaften. Die Geschäftspolitik, die M&A-Strategie, die Wettbewerbssituation, das Risikomanagement, die Compliance, das Interne Kontrollsystem, die Interne Revision, die Cybersecurity, die Kapitalmarkt- und Personalstrategie wurden im Gremium eingehend beraten. Der Aufsichtsrat und der Prüfungsausschuss befassten sich mit Nachhaltigkeitsfragen entlang der Dimensionen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environment, Social and Governance, kurz ESG) sowie mit den neuen regulatorischen Anforderungen im ESG-Bereich. Neben der Unternehmens- und Investitionsplanung des Vorstands standen die Dividendenpolitik, Governance- und Vergütungsthemen sowie insbesondere die Weiterentwicklung des Vorstandsvergütungssystems auf der Agenda des Aufsichtsrats bzw. der Ausschüsse. Erforderliche Beschlüsse wurden nach eingehender Prüfung und intensiver Beratung gefasst.


Auch im Berichtsjahr wurde der Aufsichtsrat vom Vorstand zeitnah, regelmäßig und umfassend über alle Vorgänge informiert, die von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen waren. Dies erfolgte 2023 in hybriden Aufsichtsratssitzungen mit Präsenz- und Online-Teilnahme, in Präsenzveranstaltungen und Videokonferenzen sowie auch telefonisch und schriftlich. Wöchentlich findet ein Jour fixe des Aufsichtsratsvorsitzenden mit dem Vorstandsvorsitzenden statt, weitere regelmäßige Jour fixe-Termine gibt es zwischen der Prüfungsausschussvorsitzenden und dem Finanzvorstand. Zudem hat sich der Aufsichtsrat kontinuierlich über die Entwicklung der wichtigsten Kennzahlen des Unternehmens berichten lassen. 

Der Aufsichtsrat erfüllte seine Aufgaben gemäß Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung mit großer Sorgfalt. Im Geschäftsjahr 2023 fanden sechs Aufsichtsratssitzungen und sechs Informationsveranstaltungen für den Aufsichtsrat zu aktuellen Themen statt. Dazu kamen noch die internen Abstimmungs-Videokonferenzen im Kreis des Aufsichtsrats vor den Aufsichtsratssitzungen. Der Aufsichtsrat tagte auch zeitweise ohne den Vorstand. Dabei wurden Tagesordnungspunkte behandelt, die entweder den Vorstand selbst oder interne Aufsichtsratsangelegenheiten betrafen. Von den sechs Aufsichtsratssitzungen fanden vier als hybride Sitzungen mit Präsenz- und Online-Teilnahme und zwei als Präsenzveranstaltungen statt. Fünf von den sechs Informationsveranstaltungen für den Aufsichtsrat wurden als Videokonferenz durchgeführt und eine in hybrider Form mit Präsenz- und Online-Teilnahme. Die Vorsitzenden der Ausschüsse des Aufsichtsrats berichteten dem Plenum regelmäßig über die Inhalte und Empfehlungen der Ausschusssitzungen. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr gab es zu den Mitgliedern des Aufsichtsrats keine Interessenkonflikte zu berichten. Die individualisierte Teilnahme an den Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen ist in nachfolgender Übersicht zusammengefasst:

NameMitglied
seit
Sitzungen
Gesamt
(6)
Personal-
ausschuss
(5)
Prüfungs-
ausschuss
(6)
Strategie-
ausschuss
(2)
Nominierungs-
ausschuss
(1)
Gesamt-
teilnahme
Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner,
Vorsitzender
20186/67/71/21/194 %
Gottfried Weippert,
stv. Vorsitzender
20016/67/76/62/2100 %
Dagmar Rehm,
stv. Vorsitzende
20146/67/76/61/1100 %
Claus Bolza-Schünemann (ab 16. Juni 2023)20234/4*1/1*100 %
Julia Cuntz20166/6100 %
Carsten Dentler20176/61/288 %
Marc Dotterweich20154/66/683 %
Werner Flierl (bis 31. Juli 2023)20210/4*0 %**
Matthias Hatschek (bis 16. Juni 2023)20062/21/11/1100 %
Christopher Kessler20166/62/2100 %
Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza20155/62/288 %
Dr. Johannes Liechtenstein20196/65/692 %
Simone Walter20166/62/2100 %
Sabine Witte-Herdering (ab 1. August 2023)20232/2*100 %

* Zeitanteilig durch unterjährigen Ein- bzw. Austritt
** Gesundheitsbedingt

Während es im Vorstand im Berichtsjahr keine personellen Veränderungen gab, hat sich die Zusammensetzung des Aufsichtsrats im Verlauf des Jahres 2023 geändert. Nach dem Rücktritt von Herrn Matthias Hatschek als Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat mit Ablauf der Hauptversammlung am 16. Juni 2023 wurde Herr Claus Bolza-Schünemann von der Hauptversammlung als Nachfolger in den Aufsichtsrat gewählt. Der Aufsichtsrat hat Herrn Hatschek für die langjährige vertrauensvolle Zusammenarbeit und für seinen engagierten Einsatz zum Wohle des Unternehmens gedankt. Die Besetzung der Ausschüsse wurde im Anschluss an die Hauptversammlung in der konstituierenden Aufsichtsratssitzung am 16. Juni 2023 angepasst. Auf der Internetseite der Gesellschaft wird die aktuelle Ausschussbesetzung im Detail dargestellt. Im Zuge der Wahl auf der Hauptversammlung 2023 konnte der Aufsichtsrat sein eigenes Kompetenzprofil insbesondere im Hinblick auf branchenspezifische Kenntnisse erfolgreich weiterentwickeln. Zum 31. Juli 2023 hat Herr Werner Flierl als Gewerkschaftsvertreter im Aufsichtsrat sein Mandat niedergelegt. Als seine Nachfolgerin wurde Frau Sabine Witte-Herdering durch Beschluss des Registergerichts Würzburg zum 1. August 2023 für die restliche Amtszeit von Herrn Werner Flierl zum Aufsichtsratsmitglied der Arbeitnehmer bestellt. Bei den Aufsichtsrats-Ausschüssen war durch diese Veränderung keine Anpassung erforderlich.

Die Mitglieder des Aufsichtsrats werden bei Aus- und Fortbildungsmaßnahmen von der Gesellschaft angemessen unterstützt. Das seit 2022 erweiterte Fortbildungskonzept für den Aufsichtsrat sieht jährlich zwei Webinare zu ausgewählten Themen und optional eine externe Weiterbildungsveranstaltung vor. Bei den Fortbildungsveranstaltungen im Berichtsjahr standen die Regularien zur Ad-hoc-Publizität, die Themen Hauptversammlung und Proxy Advisor sowie die Unternehmensbewertung im Fokus. Mit der Koenig & Bauer Board Academy ist zudem eine eigene Website als Fort- und Weiterbildungsplattform für die Mitglieder des Aufsichtsrats eingerichtet. Zusätzlich können die Arbeitnehmervertreter die von der Hans-Böckler-Stiftung angebotenen Fachtagungen zur Aus- und Fortbildung sowie die Weiterbildungsangebote der Gewerkschaften und des DGB-Bildungswerks nutzen. 

Bei den Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen sowie Informationsveranstaltungen für den Aufsichtsrat gab es 2023 die folgenden Themenschwerpunkte: 

In den Info-Videokonferenzen des Aufsichtsrats am 16. Februar 2023 und 23. Februar 2023 standen Governance-Themen und die vorläufigen Geschäftszahlen für 2022 sowie die Guidance für 2023 auf der Agenda. Dabei stimmte der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstands zur grundsätzlichen Verwendung des für das Geschäftsjahr 2022 erwarteten Bilanzgewinns zu.

In der hybriden Sitzung am 21. März 2023 mit Präsenz- und Online-Teilnahme befasste sich der Aufsichtsrat ausführlich mit den Jahresabschlüssen für die Koenig & Bauer AG und den Konzern zum 31. Dezember 2022, dem zusammengefassten Lagebericht, nicht-finanziellen Konzernbericht und Vergütungsbericht 2022 für die Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats sowie mit den entsprechenden Prüfungsberichten vom Wirtschaftsprüfer. Der Jahres- und Konzernabschluss 2022 mit dem zusammengefassten Lagebericht und nichtfinanziellen Konzernbericht, der Vergütungsbericht 2022 und der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands für das Geschäftsjahr 2022 wurden gebilligt bzw. festgestellt. Weiter stimmte das Gremium dem Vorstandsbeschluss zu, den Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2022 der Hauptversammlung am 16. Juni 2023 zur Billigung vorzulegen. Der Einladungstext zur Hauptversammlung mit den neun Tagesordnungspunkten und den Vorschlägen zur Beschlussfassung wurde ebenfalls gebilligt. Neben dem Ergebnisstatus des P24x-Projekts zum 31. Dezember 2022 standen Strategie-, Finanzierungs- und Kapitalmarktthemen auf der umfassenden Agenda der März-Sitzung des Aufsichtsrats. Weiter hat der Vorstand die mit Sealed Air vereinbarte Partnerschaft im Segment der Digitaldruckmaschinen dem Aufsichtsrat ausführlich erläutert.

Am 12. Mai 2023 fand eine Info-Videokonferenz des Aufsichtsrats mit Schwerpunkt auf den Q1-Zahlen statt. Die Präsenz-Aufsichtsratssitzung am 15. Juni 2023 fand am Vortag der Hauptversammlung statt. Neben Cybersecurity und HR-Strategie standen die Refinanzierung des Konsortialkredits, die Entwicklung bei Tochtergesellschaften und strategische Themen wie der mit der Volkswagen-Tochter PowerCo SE abgeschlossene Kooperationsvertrag zur Entwicklungszusammenarbeit im Bereich der nachhaltigen Batteriezellfertigung auf der Agenda. Weitere Themenschwerpunkte waren Vorstandsvergütungs-Angelegenheiten und die Festlegung der Aufsichtsrats-Fortbildungsthemen für 2024. Zusätzlich wurden die Ergebnisse der Effizienzprüfung des Aufsichtsrats umfassend diskutiert, die jährlich mittels eines mit externer Hilfe erarbeiteten und permanent an neue Themen und rechtliche Anforderungen angepassten Fragenkatalogs intern durchgeführt wird. Im Anschluss an die Hauptversammlung am 16. Juni 2023 kam der Aufsichtsrat zu einer konstituierenden Präsenzsitzung zusammen. Aufgrund der Veränderung auf der Anteilseignerseite erfolgten Anpassungen bei der Besetzung der Aufsichtsratsausschüsse.

Beim Strategietag des Aufsichtsrats am 25. Juli 2023 stellte der Vorstand dem Gremium in einer hybriden Sitzung mit Präsenz- und Online-Teilnahme die Ergebnisse des rollierenden Strategieprozesses mit dem diesjährigen Schwerpunkt Internationalisierung vor. Im Rahmen der intensiven Reflexion stand der Global Footprint neben den drei Konzernstrategie-Säulen Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Modularität im besonderen Fokus. Als weiterer Tagesordnungspunkt wurden beim Strategietag Governance-Themen umfassend beraten.

Am 27. Juli 2023 fand eine Information des Aufsichtsrats mit virtueller Teilnahme der Gremiummitglieder zum Halbjahresbericht 2023 statt. In einer hybriden Aufsichtsratssitzung am 28. September 2023 mit Präsenz- und Online-Teilnahme stellte der Vorstand dem Gremium die High-Level-Businessplanung für die Jahre 2024 bis 2028 vor. Weiter stimmte der Aufsichtsrat der vom Vorstand vorgeschlagenen vorzeitigen Refinanzierung des bestehenden Konsortialkredits durch eine neue syndizierte Kreditlinie zu. Im Hinblick auf die neuen regulatorischen ESG-Anforderungen insbesondere aus der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) wurde der Aufsichtsrat über den Umsetzungsstatus im Konzern informiert. Zudem standen strategische Themen auf der Agenda.

Bei der Information des Aufsichtsrats in einer hybriden Sitzung mit virtueller und Präsenzteilnahme am 7. November 2023 stand der Q3-Bericht sowie die Umsatz- und EBIT-Erwartungen des Vorstands für 2024 im Fokus. In der Info-Videokonferenz des Aufsichtsrats am 15. November 2023 wurden die mit externer Unterstützung erarbeiteten Vorschläge zur Weiterentwicklung des Vorstandsvergütungssystems beraten. In einer hybriden Aufsichtsratssitzung am 7. Dezember 2023 mit Präsenz- und Online-Teilnahme stellte der Vorstand ausführlich die Unternehmens- und Investitionsplanung für 2024 vor und gab einen Ausblick für die Folgejahre bis 2028. Der Aufsichtsrat genehmigte die Unternehmens- und Investitionsplanung für 2024 und nahm die Mittelfristplanung zur Kenntnis. Neben dem Green Energy-Projekt standen zudem strategische Themen und die Entwicklung bei Tochtergesellschaften auf der Agenda. Weiter gab der Verantwortliche für Compliance, Interne Revision und Risikomanagement einen Statusbericht zu den drei Bereichen. Der Aufsichtsrat stimmte dem Vorschlag des Vorstands zu, die Verschmelzung der Koenig & Bauer Immobilien GmbH auf die Koenig & Bauer AG der Hauptversammlung am 26. Juni 2024 zur Genehmigung vorzulegen. Das weiterentwickelte Vorstandsvergütungssystem wurde mit Rückwirkung zum 1. Januar 2024 vom Aufsichtsrat beschlossen und wird ebenfalls der Hauptversammlung 2024 zur Billigung vorgelegt. Im Zuge der intensiven Beratung von Vorstandsthemen wurden vom Aufsichtsrat jeweils mit Wirkung zum 1. Januar 2024 der Vorstandssprecher Dr. Andreas Pleßke zum Vorstandsvorsitzenden und der CFO Dr. Stephen Kimmich zum stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden bestellt.

Ein Großteil der Arbeit des Aufsichtsrats wird in den verschiedenen Ausschüssen geleistet. Fünf reguläre Ausschüsse unterstützen den Aufsichtsrat bei der effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben, indem sie die vom Aufsichtsrat zu treffenden Beschlüsse und die im Plenum zu behandelnden Themen vorbereiten. Der Personalausschuss tagte siebenmal und der Nominierungsausschuss einmal jeweils in Videokonferenzen. Von den sechs Sitzungen des Prüfungsausschusses fanden drei in hybrider Form mit Präsenz- und Online-Teilnahme und drei als Videokonferenzen statt. Zusätzlich zum Strategietag, an dem das gesamte Aufsichtsratsgremium teilnahm, fanden noch zwei Sitzungen des Strategieausschusses im Berichtszeitraum statt. Alle Sitzungen des Strategieausschusses fanden in hybrider Form mit Präsenz- und Online-Teilnahme statt. Eine Einberufung des gemäß § 27 Absatz 3 MitbestG gebildeten Vermittlungsausschusses war auch 2023 nicht erforderlich. 

Neben den Quartalsberichten und aktuellen Jahres-Forecasts bestand ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt des Prüfungsausschusses in der intensiven Durchsicht des Jahresabschlusses der Koenig & Bauer AG und des Konzernabschlusses mit dem zusammengefassten Lagebericht, nichtfinanziellen Konzernbericht und den entsprechenden Prüfungsberichten sowie des Vergütungsberichts für die Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats. Während des gesamten Prozesses der Abschlusserstellung fanden regelmäßige Jour fixe-Termine zwischen der Prüfungsausschussvorsitzenden und dem Abschlussprüfer statt. Bei der Jahresabschlussbesprechung berichteten die Vertreter des Abschlussprüfers dem Ausschuss über die Ergebnisse ihrer Prüfung und standen für Erläuterungen sowie für eine umfassende Diskussion verschiedener Themen zur Verfügung. Der Prüfungsausschuss bereitete die Billigung und Feststellung der Jahresabschlüsse und des Vergütungsberichts durch den Aufsichtsrat vor. Er überprüfte die Qualität der Abschlussprüfung, überwachte die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und holte dessen Unabhängigkeitserklärung ein. Weiter bereitete der Prüfungsausschuss den Wahlvorschlag für den Abschluss- und Konzernabschlussprüfer an die Hauptversammlung vor. Quartalsweise kontrollierte der Prüfungsausschuss die Nicht-Prüfungsleistungen, die vom Unternehmen beim Abschlussprüfer in Auftrag gegeben wurden. Neben der jährlichen Festlegung der Prüfungsschwerpunkte der Abschlussprüfung waren das Compliance-Managementsystem und der Compliance-Plan, die Interne Revision und der Prüfungsplan, das Risiko-Managementsystem und die Risikosituation im Konzern, das Interne Kontrollsystem, die Exportkontrolle, ESG-Themen sowie Cybersecurity weitere Themen in den Sitzungen des Prüfungsausschusses. Zudem hat sich das Gremium umfassend und regelmäßig über den Sachstand bei der SAP-Migration und beim Organisationsprojekt zum Zusammenspiel von Governance, Risk Management und Compliance (GRC) informieren lassen. Der standardisierte M&A-Prozess wurde zusammen mit den Prozessen für eine Post-Merger-Integration (PMI) den Prüfungsausschuss-Mitgliedern vom Vorstand vorgestellt. Weiter wurden verschiedene Aspekte einer künftigen Dividendenpolitik diskutiert. In zwei außerordentlichen Sitzungen des Prüfungsausschusses waren die ESG-Roadmap und -Regulatorik, die Interne Revision und ein Jahresabschluss-Rückblick die Themenschwerpunkte. Der Vorstandssprecher und Finanzvorstand nahmen regelmäßig an den Sitzungen des Prüfungsausschusses teil.

Vorstandsangelegenheiten, Vergütungs- und Strukturthemen dominierten im Berichtsjahr die Sitzungen des Personalausschusses. Neben der Begleitung der Vergütungsberichts-Erstellung bereitete der Personalausschuss verschiedene Beschlussvorlagen für das Aufsichtsratsgremium zur variablen Vorstandsvergütung und den Zielvereinbarungen mit den Vorständen, zur Weiterentwicklung des Vorstandsvergütungssystems, zur Vorstands-Governance sowie für die Aufsichtsrats-Fortbildung im Folgejahr vor. Der Nominierungsausschuss bereitete Empfehlungen an das Aufsichtsratsplenum für einen Kandidaten für die bei der nächsten Hauptversammlung anstehende Aufsichtsratswahl sowie Vorschläge zur Flexibilisierung der Amtszeit des Aufsichtsrats und zur Festlegung einer Regelzugehörigkeitsdauer zum Aufsichtsrat vor. Der Strategieausschuss war umfassend in den Konzern-Strategieprozess eingebunden und ließ sich vom Vorstand in den Sitzungen ausführlich über die Schwerpunktthemen Digitalisierung und Digitaldruck sowie Marktstrategien und -trends informieren.

Die Anwendung und Weiterentwicklung der Corporate Governance-Regelungen im Unternehmen, insbesondere die Umsetzung der Empfehlungen des Kodex, werden vom Aufsichtsrat regelmäßig verfolgt. In der Erklärung zur Unternehmensführung auf der Internetseite der Gesellschaft werden die Aktivitäten des Aufsichtsrats mit Blick auf die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG beschrieben.

In seiner Sitzung am 20. März 2024 stellte der Aufsichtsrat nach Anhörung der Abschlussprüfer, eigener sorgfältiger Prüfung und intensiver Erörterung den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG zum 31. Dezember 2023 sowie den Vergütungsbericht für die Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2023 fest und billigte den Konzernabschluss der Koenig & Bauer-Gruppe zum 31. Dezember 2023 einschließlich des zusammengefassten Lageberichts und gesonderten nichtfinanziellen Konzernberichts. Damit ist der Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG nach § 172 AktG festgestellt. Weiter stimmte der Aufsichtsrat dem Vorschlag des Vorstands zur Verwendung des Bilanzgewinns der Koenig & Bauer AG für das Geschäftsjahr 2023 zu. Die Beschlüsse wurden vom Prüfungsausschuss vorbereitet. Die Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtete dem Aufsichtsrat detailliert über das Ergebnis der intensiven Prüfungen und den Feststellungen des Ausschusses sowie über die Erörterungen mit den Abschlussprüfern und dem Vorstand. Die Abschlussprüfer berichteten dem Aufsichtsrat umfassend über ihre Prüfungshandlungen und -feststellungen und standen für ergänzende Fragen zur Verfügung. Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Frankfurt am Main, Niederlassung Nürnberg, erteilte für beide Abschlüsse einschließlich des zusammengefassten Lageberichts jeweils uneingeschränkte Bestätigungsvermerke. Weiter wurde der gesonderte nichtfinanzielle Konzernbericht einer Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit durch die PricewaterhouseCoopers GmbH unterzogen. Der Aufsichtsrat stimmte ebenso wie der Prüfungsausschuss in seiner Sitzung am 19. März 2024 den Ergebnissen des Abschlussprüfers aufgrund eigener Prüfung zu. Beide Gremien hatten keine Einwendungen gegen den Konzernabschluss, den Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG, den zusammengefassten Lagebericht und nichtfinanziellen Konzernbericht sowie den Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2023 erhoben.

Der Abschlussprüfer hat zudem bestätigt, dass der Vorstand ein den gesetzlichen Vorschriften in § 91 Absatz 2 AktG entsprechendes Risikofrüherkennungssystem eingerichtet hat. Das angemessene und den Anforderungen des Unternehmens entsprechende Informations- und Überwachungssystem erscheint nach seiner Konzeption und tatsächlichen Handhabung geeignet, den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Wesentliche Schwächen des Internen Kontrollsystems und des Risikofrüherkennungssystems wurden nicht berichtet.

Allen Mitarbeitenden, dem Vorstand, allen Führungskräften und Arbeitnehmervertretern im Konzern dankt der Aufsichtsrat für ihren tatkräftigen Einsatz und die konstruktive Zusammenarbeit im Geschäftsjahr 2023. Bei den Aktionären bedankt sich der Aufsichtsrat für ihr Vertrauen in die Gesellschaft.

Würzburg, den 20. März 2024
Der Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG

Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner
Vorsitzender des Aufsichtsrats