Bericht des Aufsichtsrats
Sehr geehrte Aktionärinnen und Aktionäre,
im Geschäftsjahr 2024 hat die Koenig & Bauer AG die ausgegebenen Ertrags- und Umsatzziele trotz des anspruchsvollen makroökonomischen und geopolitischen Umfelds erreicht. Die Konzernstrategie in den Bereichen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Modularisierung wurde konsequent fortgeführt und auf der international bedeutendsten Fachmesse drupa überzeugend präsentiert, wodurch das Traditionsunternehmen seine Position als innovativer Technologiekonzern und Impulsgeber für die Branche weiter festigen konnte.
Nach der erfolgreichen Transformation des Produktportfolios mit Fokussierung auf Zukunftsmärkte wie den Verpackungsdruck und mit wegweisenden digitalen Innovationen setzte der Aufsichtsrat im vergangenen Jahr einen besonderen Schwerpunkt auf die organisatorische und personelle Transformation des Unternehmens mit einer neuen Governancestruktur mit höherem Kundenfokus und einem schrittweisen Generationenübergang im Vorstand. Ein weiteres zentrales Thema im Aufsichtsrat war die nachhaltige Absicherung und Steigerung der Ertrags- und Finanzkraft des Konzerns, die vom Vorstand mit verschiedenen Programmen wie dem Spotlight-Projekt forciert werden. Mit diesen strategischen Geschäftschancen für profitables Wachstum und den getroffenen Personalentscheidungen ist Koenig & Bauer auch in Zukunft gut aufgestellt.
Der Aufsichtsrat erfüllte seine Aufgaben gemäß Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung mit großer Sorgfalt. Neben der Diskussion von Markttrends und Wachstumsfeldern befasste sich der Aufsichtsrat eingehend mit der Geschäfts- und Ergebnisentwicklung sowie der Finanzlage und Liquiditätsentwicklung der Koenig & Bauer AG und des Konzerns sowie der Situation bei wichtigen Tochtergesellschaften. Die Geschäftspolitik, die M&A-Strategie, die Wettbewerbssituation, das Risikomanagement, die Compliance, das Interne Kontrollsystem, die Interne Revision, die Cybersecurity, die Kapitalmarkt- und Personalstrategie sowie insbesondere die Programme zur Stärkung der Ertrags- und Finanzkraft wurden im Gremium eingehend beraten. Der Aufsichtsrat und der Prüfungsausschuss befassten sich mit Nachhaltigkeitsfragen entlang der Dimensionen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environment, Social and Governance, kurz ESG) sowie mit den neuen regulatorischen Anforderungen im ESG-Bereich. Neben der Unternehmens- und Investitionsplanung des Vorstands standen die Dividendenpolitik, Governance- und Vergütungsthemen sowie insbesondere die Weiterentwicklung des Vorstandsvergütungssystems auf der Agenda des Aufsichtsrats bzw. der Ausschüsse. Erforderliche Beschlüsse wurden nach eingehender Prüfung und intensiver Beratung gefasst.
Name | Mitglied seit | Sitzungen Gesamt (9) | Personal- ausschuss (5) | Prüfungs- ausschuss (5) | Strategie- ausschuss (2) | Nominierungs- ausschuss (1) | Gesamt- teilnahme |
Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner, Vorsitzender | 2018 | 9/9 | 5/5 | – | 2/2 | 1/1 | 100 % |
Gottfried Weippert, stv. Vorsitzender | 2001 | 9/9 | 5/5 | 5/5 | 2/2 | – | 100 % |
Dagmar Rehm, stv. Vorsitzende | 2014 | 9/9 | 5/5 | 5/5 | – | – | 100 % |
Claus Bolza-Schünemann | 2023 | 8/9 | – | – | 2/2 | 1/1 | 92 % |
Julia Cuntz | 2016 | 9/9 | – | – | – | – | 100 % |
Carsten Dentler | 2017 | 8/9 | – | – | 2/2 | 1/1 | 92 % |
Marc Dotterweich | 2015 | 9/9 | – | 5/5 | – | – | 100 % |
Christopher Kessler | 2016 | 9/9 | – | 5/5 | 2/2 | – | 100 % |
Prof. Dr.-Ing. Gisela Lanza | 2015 | 8/9 | – | – | 2/2 | – | 100 % |
Dr. Johannes Liechtenstein | 2019 | 9/9 | – | 5/5 | – | – | 91 % |
Simone Walter | 2016 | 9/9 | – | – | 2/2 | – | 100 % |
Sabine Witte-Herdering | 2023 | 8/9 | – | – | – | – | 89 % |
Auch im Berichtsjahr wurde der Aufsichtsrat vom Vorstand zeitnah, regelmäßig und umfassend über alle Vorgänge informiert, die von wesentlicher Bedeutung für das Unternehmen waren. Dies erfolgte 2024 in hybriden Aufsichtsratssitzungen mit Präsenz- und Online-Teilnahme, in Präsenzveranstaltungen und Videokonferenzen sowie auch telefonisch und schriftlich. Wöchentlich findet ein Jour fixe des Aufsichtsratsvorsitzenden mit dem Vorstandsvorsitzenden statt, weitere monatliche Jour fixe-Termine gibt es zwischen der Prüfungsausschussvorsitzenden und dem Finanzvorstand. Zudem hat sich der Aufsichtsrat kontinuierlich über die Entwicklung der wichtigsten Kennzahlen des Unternehmens berichten lassen.
Im Geschäftsjahr 2024 fanden neun Aufsichtsratssitzungen und sieben Informationsveranstaltungen für den Aufsichtsrat zu aktuellen Themen statt. Dazu kamen noch die internen Abstimmungs-Videokonferenzen im Kreis des Aufsichtsrats vor den Aufsichtsratssitzungen oder zu aktuellen Themen. Der Aufsichtsrat tagte auch zeitweise ohne den Vorstand. Dabei wurden Tagesordnungspunkte behandelt, die entweder den Vorstand selbst oder interne Aufsichtsratsangelegenheiten betrafen. Von den neun Aufsichtsratssitzungen fanden vier als Präsenzveranstaltungen, drei als Videokonferenzen und zwei als hybride Sitzungen mit Präsenz- und Online-Teilnahme statt. Von den sieben Informationsveranstaltungen für den Aufsichtsrat wurden fünf als Videokonferenz und zwei in hybrider Form mit Präsenz- und Online-Teilnahme durchgeführt. Die Vorsitzenden der Ausschüsse des Aufsichtsrats berichteten dem Plenum regelmäßig über die Inhalte und Empfehlungen der Ausschusssitzungen. Auch im abgelaufenen Geschäftsjahr gab es zu den Mitgliedern des Aufsichtsrats keine Interessenkonflikte zu berichten. Die individualisierte Teilnahme an den Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen ist in nachfolgender Übersicht zusammengefasst:
Nachdem die Mandate von Frau Dagmar Rehm, Herrn Dr. Johannes Liechtenstein und meiner Person, Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner, als Vertreter der Anteilseigner im Aufsichtsrat von der Hauptversammlung am 26. Juni 2024 verlängert wurden, gab es im Berichtsjahr keine personellen Veränderungen im Aufsichtsrat. Dagegen hat es im Vorstand seit dem letzten Bericht des Aufsichtsrats personelle Veränderungen gegeben. Nachdem sich im Zuge der neuen Governance-Struktur zentrale Verantwortlichkeiten im Bereich Operations und ausgewählter Querschnittsfunktionen verändern mit der Folge, dass die bisherige Rolle eines zentralen Chief Operating Officers (Konzern-COO) entfällt, ist Herr Michael Ulverich im Einvernehmen mit dem Aufsichtsrat als Mitglied des Vorstands zum 30. November 2024 aus dem Unternehmen ausgeschieden. Der Aufsichtsrat hat Herrn Ulverich für die erfolgreiche Weiterentwicklung des Bereichs Operations gedankt.
Bei Aus- und Fortbildungsmaßnahmen werden die Mitglieder des Aufsichtsrats von der Gesellschaft angemessen unterstützt. Das Fortbildungskonzept für den Aufsichtsrat sieht jährlich zwei Webinare zu ausgewählten Themen und optional eine externe Weiterbildungsveranstaltung vor. Bei den Fortbildungsveranstaltungen im Berichtsjahr standen die neuen ESG-Regularien wie die CSRD im Fokus. Mit der Koenig & Bauer Board Academy ist zudem eine eigene Website als Fort- und Weiterbildungsplattform für die Mitglieder des Aufsichtsrats eingerichtet. Darüber hinaus können die Arbeitnehmervertreter die von der Hans-Böckler-Stiftung angebotenen Fachtagungen zur Aus- und Fortbildung sowie die Weiterbildungsangebote der Gewerkschaften und des DGB-Bildungswerks nutzen.
Bei den Aufsichtsrats- und Ausschusssitzungen sowie Informationsveranstaltungen für den Aufsichtsrat gab es 2024 die folgenden Themenschwerpunkte: Bei den Info-Videokonferenzen des Aufsichtsrats am 8. Februar 2024, 23. Februar 2024 und 28. Februar 2024 standen das Spotlight-Projekt und die vorläufigen Geschäftszahlen für 2023 sowie die Guidance für 2024 auf der Agenda. Neben der Zustimmung zum Vorschlag des Vorstands zur grundsätzlichen Verwendung des für das Geschäftsjahr 2023 erwarteten Bilanzgewinns und zur zukünftigen Dividendenpolitik wurden die überarbeiteten Ziele für die Zusammensetzung des Aufsichtsrats, das Kompetenzprofil und Diversitätskonzept vom Aufsichtsrat verabschiedet.
In der Präsenzsitzung am 20. März 2024 befasste sich der Aufsichtsrat ausführlich mit den Jahresabschlüssen für die Koenig & Bauer AG und den Konzern zum 31. Dezember 2023, dem zusammengefassten Lagebericht, nichtfinanziellen Konzernbericht und Vergütungsbericht 2023 für die Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats sowie mit den entsprechenden Prüfungsberichten des Wirtschaftsprüfers. Der Jahres- und Konzernabschluss 2023 mit dem zusammengefassten Lagebericht und nichtfinanziellen Konzernbericht, der Vergütungsbericht 2023 und der Gewinnverwendungsvorschlag des Vorstands für das Geschäftsjahr 2023 wurden gebilligt bzw. festgestellt. Weiter stimmte das Gremium dem Vorstandsbeschluss zu, den Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2023 der Hauptversammlung am 26. Juni 2024 zur Billigung vorzulegen. Der Einladungstext zur Hauptversammlung mit den 14 Tagesordnungspunkten und den Vorschlägen zur Beschlussfassung wurde ebenfalls gebilligt. Neben dem Spotlight-Projekt standen Strategie-, Governance-, Cashflow- und Kapitalmarktthemen auf der umfassenden Agenda der März-Sitzung des Aufsichtsrats. Weiter hat sich das Gremium mit Vorstandsangelegenheiten und insbesondere dem neuen Vorstandsvergütungssystem intensiv befasst, das der Hauptversammlung am 26. Juni 2024 zur Billigung vorgelegt wurde und die Zustimmung der Aktionäre fand.
Bei der Information des Aufsichtsrats in einer hybriden Sitzung mit virtueller und Präsenzteilnahme am 6. Mai 2024 lag der Schwerpunkt auf den Q1-Zahlen, dem Forecast für 2024 und der Liquiditätsplanung. Bei der virtuellen Aufsichtsratssitzung am 14. Mai 2024 hat der Vorstand ein Update zu den Spotlight- und Governance-Projekten gegeben. Im Vorfeld der Hauptversammlung fand am 19. Juni 2024 eine virtuelle Aufsichtsratssitzung statt. Neben einem Review auf die Fachmesse drupa 2024, einem Bericht über die aktuelle Geschäftsentwicklung und aktuellen Informationen zur Hauptversammlung durch den Vorstand standen das Spotlight-Projekt und strategische Themen wie die Ausgründung der Koenig & Bauer Vision & Protection GmbH auf der Agenda. Weitere Themenschwerpunkte waren Vorstands- und Vorstandsvergütungs-Angelegenheiten sowie die Festlegung der Aufsichtsrats-Fortbildungsthemen für 2025. Zusätzlich wurden die Ergebnisse der Effizienzprüfung des Aufsichtsrats umfassend diskutiert, die jährlich mittels eines mit externer Hilfe erarbeiteten und permanent an neue Themen und rechtliche Anforderungen angepassten Fragenkatalogs intern durchgeführt wird. Im Anschluss an die Hauptversammlung am 26. Juni 2024 kam der Aufsichtsrat in Präsenz zu einer konstituierenden Aufsichtsratssitzung zusammen, bei der Frau Dagmar Rehm als stellvertretende Aufsichtsratsvorsitzende und meine Person als Aufsichtsratsvorsitzender in den Ämtern bestätigt wurden, ebenso die Besetzung der Ausschüsse und die jeweiligen Ausschuss-Vorsitzenden. Auf der Internetseite der Gesellschaft wird die aktuelle Ausschussbesetzung im Detail dargestellt.
Am Vortag des Strategietags fand in Präsenz ein ganztägiger Aufsichtsrats-Workshop zu Vorstands- und Governance-Themen statt. Beim Strategietag des Aufsichtsrats am 23. Juli 2024 bei der Tochtergesellschaft Koenig & Bauer Kammann in Löhne informierte der Vorstand das Gremium in einer Präsenzsitzung über die Zielerreichung bei den drei Kernsäulen Digitalisierung, Nachhaltigkeit und Modularität der Exceeding Print-Konzernstrategie und stellte die weiteren wesentlichen strategischen Initiativen bezogen auf Produkte, Märkte und Partnerschaften vor.
Am 31. Juli 2024 fand eine Information des Aufsichtsrats mit virtueller Teilnahme der Gremiummitglieder zum Halbjahresbericht 2024 statt. In einer hybriden Aufsichtsratssitzung am 23. September 2024 mit Präsenz- und Online-Teilnahme stellte der Vorstand dem Gremium die High-Level-Businessplanung für die Jahre 2025 bis 2029 vor. Ein weiterer Schwerpunkt der Beratungen war das Spotlight-Projekt. Nach den Erläuterungen des Vorstands stimmte der Aufsichtsrat den im Rahmen des Spotlight-Projektes geplanten Effizienz- und Restrukturierungsmaßnahmen zu. Zudem standen Vorstandsangelegenheiten auf der Agenda.
Bei der Information des Aufsichtsrats in einer hybriden Sitzung mit virtueller und Präsenzteilnahme am 6. November 2024 stand der Q3-Bericht sowie die Umsatz- und EBIT-Erwartungen des Vorstands für 2024 im Fokus der Beratungen. Nach der Genehmigung der neuen Governance-Struktur im Umlaufverfahren stimmte der Aufsichtsrat in einer Videokonferenz am 28. November 2024 dem Abschluss der Aufhebungsvereinbarung mit dem Vorstandsmitglied Michael Ulverich mit Wirkung zum 30. November 2024 zu. In einer hybriden Aufsichtsratssitzung am 9. Dezember 2024 mit Präsenz- und Online-Teilnahme stellte der Vorstand ausführlich die Unternehmens- und Investitionsplanung für 2025 vor und gab einen Ausblick auf die Folgejahre bis 2029. Der Aufsichtsrat genehmigte die Unternehmens- und Investitionsplanung für 2025 und nahm die Mittelfristplanung zur Kenntnis. Neben dem Spotlight-Projekt standen strategische Themen und die Entwicklung bei Tochtergesellschaften auf der Agenda. Weiter gab der Verantwortliche für Compliance, Interne Revision und Risikomanagement einen Statusbericht zu den drei Bereichen. Der Vorstand informierte über die bei der Hauptversammlung am 4. Juni 2025 geplanten Tagesordnungspunkte. Weiter hat der Aufsichtsrat die Anpassungen der Geschäftsordnungen für den Vorstand und Aufsichtsrat beraten und Vorstandsangelegenheiten besprochen.
Ein Großteil der Arbeit des Aufsichtsrats wird in den verschiedenen Ausschüssen geleistet. Fünf Ausschüsse unterstützen den Aufsichtsrat bei der effizienten Wahrnehmung seiner Aufgaben, indem sie die vom Aufsichtsrat zu treffenden Beschlüsse und die im Plenum zu behandelnden Themen vorbereiten. Der Personalausschuss tagte fünfmal und der Nominierungsausschuss einmal jeweils in Videokonferenzen. Von den fünf Sitzungen des Prüfungsausschusses fanden eine in Präsenz, zwei in hybrider Form mit Präsenz- und Online-Teilnahme und zwei als Videokonferenzen statt. Zusätzlich zum Strategietag, an dem das gesamte Aufsichtsratsgremium in Präsenz teilnahm, fanden noch zwei Sitzungen des Strategieausschusses im Berichtszeitraum statt. Diese beiden Sitzungen des Strategieausschusses fanden in hybrider Form mit Präsenz- und Online-Teilnahme statt. Eine Einberufung des gemäß § 27 Absatz 3 MitbestG gebildeten Vermittlungsausschusses war auch 2024 nicht erforderlich.
Neben den Quartalsberichten und aktuellen Jahres-Forecasts sowie Cash-Planungen bestand ein wesentlicher Arbeitsschwerpunkt des Prüfungsausschusses in der intensiven Durchsicht des Jahresabschlusses der Koenig & Bauer AG und des Konzernabschlusses mit dem zusammengefassten Lagebericht, nichtfinanziellen Konzernbericht und den entsprechenden Prüfungsberichten sowie des Vergütungsberichts für die Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats. Während des gesamten Prozesses der Abschlusserstellung fanden regelmäßige Jour fixe-Termine zwischen der Prüfungsausschussvorsitzenden und dem Abschlussprüfer statt. Bei der Jahresabschlussbesprechung berichteten die Vertreter des Abschlussprüfers dem Ausschuss über die Ergebnisse ihrer Prüfung und standen für Erläuterungen sowie für eine umfassende Diskussion verschiedener Themen zur Verfügung. Der Prüfungsausschuss bereitete die Billigung und Feststellung der Jahresabschlüsse und des Vergütungsberichts durch den Aufsichtsrat vor. Er überprüfte die Qualität der Abschlussprüfung, überwachte die Unabhängigkeit des Abschlussprüfers und holte dessen Unabhängigkeitserklärung ein. Zusätzlich hat sich das Gremium mit dem Management Letter zur Abschussprüfung 2023 befasst. Weiter bereitete der Prüfungsausschuss den Wahlvorschlag an die Hauptversammlung für den Abschluss- und Konzernabschlussprüfer sowie für den Prüfer des nichtfinanziellen Konzernberichts vor. Quartalsweise kontrollierte der Prüfungsausschuss die Nicht-Prüfungsleistungen, die vom Unternehmen beim Abschlussprüfer in Auftrag gegeben wurden. Neben der jährlichen Festlegung der Prüfungsschwerpunkte der Abschlussprüfung waren das Compliance-Managementsystem und der Compliance-Plan, die Interne Revision und der Prüfungsplan, das Risiko-Managementsystem und die Risikosituation im Konzern, das Interne Kontrollsystem, die Exportkontrolle, ESG-Themen sowie Cybersecurity weitere Themen in den Sitzungen des Prüfungsausschusses. Zudem hat sich das Gremium umfassend und regelmäßig über den Sachstand bei der SAP-Migration und beim Organisationsprojekt zum Zusammenspiel von Governance, Risk Management und Compliance (GRC) informieren lassen. Im Hinblick auf die neuen regulatorischen ESG-Anforderungen insbesondere aus der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) und European Sustainability Reporting Standards (ESRS) wurde der Prüfungsausschuss regelmäßig über den Umsetzungsstatus im Konzern informiert. In einer außerordentlichen Sitzung hat der Prüfungsausschuss die mögliche Neuausschreibung des Wirtschaftsprüfer-Mandats beraten, dieses jedoch nach reichlicher Abwägung vertagt. Der Vorstandsvorsitzende und Finanzvorstand nahmen regelmäßig an den Sitzungen des Prüfungsausschusses teil. Für den persönlichen Dialog mit Proxy Advisors und großen Investoren führt die Prüfungsausschuss-Vorsitzende regelmäßig Governance Roadshows durch. Bei der Governance-Roadshow Anfang 2024 standen angesichts der auf der Hauptversammlung geplanten Tagesordnungspunkte Vorstandsvergütungs-Themen und insbesondere das neue Vorstandsvergütungssystem im Mittelpunkt des konstruktiven Austausches.
Neben aktuellen Themenstellungen dominierten Vorstands-, Vergütungs- und Governance-Angelegenheiten die Sitzungen des Personalausschusses im Berichtsjahr. Neben der Begleitung der Vergütungsberichts-Erstellung bereitete der Personalausschuss verschiedene Beschlussvorlagen für das Aufsichtsratsgremium zur variablen Vorstandsvergütung und den Zielvereinbarungen mit den Vorständen, zur Weiterentwicklung des Vorstandsvergütungssystems, zur Vorstands-Governance sowie für die Aufsichtsrats-Fortbildung im Folgejahr vor. Der Nominierungsausschuss befasste sich mit den Kandidaten-Empfehlungen an das Aufsichtsratsplenum für die bei der nächsten Hauptversammlung anstehende Aufsichtsratswahlen. Der Strategieausschuss war erneut umfassend in den Konzern-Strategieprozess eingebunden. In den Gremiumsitzungen stellte der Vorstand die Methodik und Ergebnisse des Trendradars für die systematische Erfassung von Megatrends vor und informierte über die Markt-, F&E-, M&A-, Sourcing- und Modularisierungsstrategien. Weitere Schwerpunkte der Beratungen im Strategieausschuss waren die produktseitigen Digitalisierungsaktivitäten und das Key Account- sowie Brand Owner Management.
Die Anwendung und Weiterentwicklung der Corporate Governance-Regelungen im Unternehmen, insbesondere die Umsetzung der Empfehlungen des Kodex, werden vom Aufsichtsrat regelmäßig verfolgt. In der Erklärung zur Unternehmensführung auf der Internetseite der Gesellschaft werden die Aktivitäten des Aufsichtsrats mit Blick auf die Entsprechenserklärung gemäß § 161 AktG beschrieben.
In seiner Sitzung am 20. März 2025 stellte der Aufsichtsrat nach Anhörung der Abschlussprüfer, eigener sorgfältiger Prüfung und intensiver Erörterung den vom Vorstand aufgestellten Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG zum 31. Dezember 2024 sowie den Vergütungsbericht für die Mitglieder des Vorstands und Aufsichtsrats für das Geschäftsjahr 2024 fest und billigte den Konzernabschluss der Koenig & Bauer-Gruppe zum 31. Dezember 2024 einschließlich des zusammengefassten Lageberichts und gesonderten nichtfinanziellen Konzernberichts. Damit ist der Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG nach § 172 AktG festgestellt. Die Beschlüsse wurden vom Prüfungsausschuss vorbereitet. Die Vorsitzende des Prüfungsausschusses berichtete dem Aufsichtsrat detailliert über das Ergebnis der intensiven Prüfungen und den Feststellungen des Ausschusses sowie über die Erörterungen mit den Abschlussprüfern und dem Vorstand. Die Abschlussprüfer berichteten dem Aufsichtsrat umfassend über ihre Prüfungshandlungen und -feststellungen und standen für ergänzende Fragen zur Verfügung. Die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft in Frankfurt am Main, Niederlassung Nürnberg, erteilte für beide Abschlüsse einschließlich des zusammengefassten Lageberichts jeweils uneingeschränkte Bestätigungsvermerke. Weiter wurde der gesonderte nichtfinanzielle Konzernbericht einer Prüfung zur Erlangung begrenzter Sicherheit durch die PricewaterhouseCoopers GmbH unterzogen. Der Aufsichtsrat stimmte ebenso wie der Prüfungsausschuss in seiner Sitzung am 19. März 2025 den Ergebnissen des Abschlussprüfers aufgrund eigener Prüfung zu. Beide Gremien hatten keine Einwendungen gegen den Konzernabschluss, den Jahresabschluss der Koenig & Bauer AG, den zusammengefassten Lagebericht und nichtfinanziellen Konzernbericht sowie den Vergütungsbericht für das Geschäftsjahr 2024 erhoben.
Der Abschlussprüfer hat zudem bestätigt, dass der Vorstand ein den gesetzlichen Vorschriften in § 91 Absatz 2 AktG entsprechendes Risikofrüherkennungssystem eingerichtet hat. Das angemessene und den Anforderungen des Unternehmens entsprechende Informations- und Überwachungssystem erscheint nach seiner Konzeption und tatsächlichen Handhabung geeignet, den Fortbestand der Gesellschaft gefährdende Entwicklungen frühzeitig zu erkennen. Wesentliche Schwächen des Internen Kontrollsystems und des Risikofrüherkennungssystems wurden nicht berichtet.
Allen Mitarbeitenden, dem Vorstand, allen Führungskräften und Arbeitnehmervertretern im Konzern dankt der Aufsichtsrat für ihren tatkräftigen Einsatz und die konstruktive Zusammenarbeit im Geschäftsjahr 2024. Bei den Aktionären bedankt sich der Aufsichtsrat für ihr Vertrauen in die Gesellschaft.
Würzburg, den 20. März 2025
Der Aufsichtsrat der Koenig & Bauer AG
Prof. Dr.-Ing. Raimund Klinkner
Vorsitzender des Aufsichtsrats